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Welche Knieverletzungen gibt es und wie werden sie behandelt?

Zu wenig oder die falsche Bewegung: Das mögen unsere Knie gar nicht! Mit diesen Tipps beugen Sie Knieverletzungen effektiv vor – und finden die richtige Behandlung, wenn es doch mal zwickt.

 

Es passiert beim Sport, beim Treppensteigen oder beim Bücken: Plötzlich knackt es in den Knien. Schmerzhaft – aber auch ein Grund zur Sorge? Unser Überblick zeigt, was hinter Knieverletzungen stecken kann – und welche Therapie die richtige ist.



Was tun bei einem Kreuzbandriss?

 

SymptomeDer Kreuzbandriss gehört zu den häufigsten Sportverletzungen am Knie. Bemerkbar macht sich diese Knieverletzung vor allem durch eine Unsicherheit beim Gehen. Betroffene haben das Gefühl, dass sich der Oberschenkel gegen den Unterschenkel verschiebt. Das Gelenk lässt sich mit dieser Knieverletzung nur schwer beugen.

Therapien: Ist das hintere Kreuzband gerissen, behandelt man die Knieverletzung konservativ, also ohne Operation. Mithilfe von Physiotherapie und Muskelaufbau-Training wird die Stabilität im Knie wiederhergestellt. Diese Therapie eignet sich für Patienten, die nicht sportlich aktiv sind oder wenn eine Operation nicht infrage kommt.

Alternative: Ein Kreuzbandriss kann auch durch eine kleine Operation behandelt werden. Bei einer Kniegelenkspiegelung (Arthroskopie) wird über einen kleinen Schnitt in der Haut ein Schlauch mit integrierter Minikamera in das Knie eingeführt. Der Arzt ersetzt das gerissene Kreuzband durch ein Transplantat. Dann folgt eine Physiotherapie. Diese Methode eignet sich für junge Patienten und sportlich Aktive – wenn das vordere Kreuzband gerissen ist oder die konservative Therapie bei einem hinteren Kreuzbandriss keinen Erfolg hat.

Der Kreuzbandriss ist einer der häufigsten Knieverletzungen. Er kann durch eine kleine Operation behandelt werden.


Wie wird Arthrose behandelt?

 

Symptome: Bei dieser Knieverletzung zeigen sich Anlaufschmerzen, die bei Bewegung wieder verschwinden. Zudem kann es zu steifen Gelenken und einem Hitzegefühl im Knie kommen.

Therapien: Bei Knie-Arthrose gibt es vielfältige Behandlungsmöglichkeiten. An erster Stelle steht die konservative Behandlung, um den Verlauf zu verlangsamen. Eine Kombination aus medikamentöser Behandlung der Schmerzen (z. B. Ibuprofen, dreimal täglich 400 mg) und Physiotherapie bringt Linderung. Auch Akupunktur (Kassenleistung) wirkt abschwellend und entzündungshemmend.

Bei fortgeschrittenem Verschleiß hilft ein neues Operations-Verfahren: die Nanofrakturierung. Um den Gelenkknorpel wiederherzustellen, wird sein Wachstum mithilfe einer Nadel angeregt. Sie wird bis zu neun Millimeter tief in den Knochen, bis hin zum Mark, eingeführt. Aus den dadurch austretenden Stammzellen kann sich neuer Knorpel über die Gelenkfläche hinweg entwickeln. Hat keine der Therapien angeschlagen und ist der Alltag stark eingeschränkt, wird ein künstliches Gelenk (Teil- oder Totalendoprothesen) eingesetzt. Eingriffe dieser Art sind heutzutage Routine, Prothesen halten meist 15 Jahre oder länger.

Bei einer Knie-Arthrose zeigen sich Anlaufschmerzen, die bei Bewegung zurückgehen. Eine Kombination aus Medikamenten und Physiotherapie bringt Linderung.

 



 

Was hilft bei einem Meniskusriss?

 

Symptome: Schnappende und knacksende Geräusche sowie Schmerzen und Schwellungen sind bei dieser Knieverletzung typisch.

Therapien: Kleinere, längs verlaufende Einrisse an der Meniskus-Basis lassen sich durch Spritzen ins Gelenk mit einem Schmerzmittel und einer Physiotherapie behandeln. Das betrifft vor allem ältere Patienten, die verschleißbedingte Meniskus-Veränderungen haben. Allerdings werden dadurch nur die Schmerzen beeinflusst, nicht die stoßdämpfenden Eigenschaften. Bei größeren Knieverletzungen wird bei einer Arthroskopie der defekte Knorpel je nach Schädigung geglättet oder genäht. Der Arzt versucht, möglichst viel Knorpelgewebe zu erhalten.


Was für Knieverletzungen gibt es außerdem?

 

Bänderzerrung

Beim Umknicken mit dem Fuß oder bei ruckartigen Bewegungen werden Muskeln und Sehnen überdehnt. Die Folge sind Zerrungen, Verstauchungen oder Bänderrisse. In jedem Fall muss das überanspruchte Körperteil nun erst einmal geschont werden. Lagern Sie es hoch und kühlen Sie es in Etappen von zehn Minuten, z. B. mit einem Gel-Kühlpack, um das Sie ein Tuch wickeln. Das lindert die Schmerzen und verringert die Schwellung. Anschließend stabilisiert ein Druckverband das Gelenk. Um abzuklären, ob ernsthafte Knieverletzungen entstanden sind, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Sehnenentzündung

Schmerz durch Überanspruchung der Sehnen. Auch Fehlbelastungen im Alltag oder beim Sport sowie falsches Schuhwerk können eine Rolle bei dieser Knieverletzung spielen. Erste Hilfe bei einer Sehnenentzündung: ruhig stellen und kühlen. Kommt der Schmerz wieder oder wird zum Dauerzustand – unbedingt zum Arzt! Wenn die Ursache erkannt ist, helfen verschiedene Maßnahmen. Ultraschallbehandlungen, Kinesiotapes sowie Stoßwellentherapie oder eine Therapie mit Hyaluronsäure sind Erfolg versprechend.

Schleimbeutelentzündung

Schleimbeutel verhindern, dass Sehnen, Knochen und Muskeln aneinander reiben. Bei Entzündungen, z. B. durch Gartenarbeit auf den Knien, kommt es zu Schwellungen, Rötungen und Schmerzen im Kniescheibenbereich. Oberste Regel: Gelenk schonen. Unterstützen kann ein Verband (Apotheke). Auch kühlen hilft – vermeiden Sie aber Hautkontakt mit den Eisbeuteln. Treten die Beschwerden wiederholt auf, haben sich Rotlicht-Lampen (ab 20 Euro, Sanitätshaus) bewährt: Nach dem Abklingen der akuten Entzündung täglich zehn Minuten im Abstand von 50 cm zum Gerät hinsetzen.


Knieverletzung: Deshalb ist die PECH-Regel nach einem Unfall besonders wichtig

 

Bei einer akuten Knieverletzung, z. B. infolge eines Sturzes, empfehlen Experten, die PECH-Regel anzuwenden. So lassen sich schwerwiegende Folgen verhindern. PECH bedeutet Pause, Eis, Compression (englisch für Kompression) und Hochlagern. Kühlen Sie die verletzte Stelle etwa mit einem Cool-Pack. Dieser sollte nicht direkt auf die Haut gelegt, sondern in ein Stofftuch gewickelt werden. Legen Sie einen Verband mit mäßigem Druck an und lagern Sie das Bein möglichst hoch. Bei Bewegungsschmerzen können Sie Ibuprofen, davon maximal drei Tabletten mit je 400 mg täglich, einnehmen. Nach etwa drei Tagen sollten sich die Beschwerden bessern. Ist das nicht der Fall, suchen Sie besser einen Orthopäden auf.


Knieverletzungen vorbeugen mit diesen Übungen

 

Das Geheimrezept für gesunde Gelenke? Regelmäßige Bewegung! Diese beiden Übungen stärken Ihre Knie, halten sie geschmeidig – und beugen Knieverletzungen vor:

Ab aufs Trampolin!

So geht’s: Stellen Sie sich auf ein Trampolin, Hände zu Fäusten ballen. Stellen Sie den linken Fuß mit leicht gebeugtem Knie nach vorn, mit der rechten Fußspitze abstützen. Rechte Hand zur Faust geballt nach oben führen. Zwei Minuten das Gleichgewicht halten. Bein wechseln. Entlastet das Kniegelenk und schult das Gleichgewicht.

Auf der Stelle marschieren

So geht’s: Stellen Sie sich aufrecht auf eine stabile Unterlage, winkeln Sie die Arme an, marschieren Sie zehn Minuten auf der Stelle. Knie dabei anziehen. Ideal für diese Übung sind Fitness-Pads, auf denen Sie einen sicheren Stand haben. Die Kniemuskulatur wird gezielt gekräftigt.


 
 
 
 
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